Der bisherige Saisonverlauf der D2 – oder „Einfach kann jeder“! ;-)

Im Sommer 2016 übernahmen die Trainer Someo Selmanaj und Frank Peerenboom die neue D2. Bereits in den Sommerferien wurde intensiv trainiert, was auch sein musste, da die D2 in der Kreisstaffel 1 u.a. mit 8 D1-Teams eingeteilt wurde. Das Trainerteam konnte die fussballerischen und koordinativen Fähigkeiten der Jungs und einem Mädchen gut einschätzen und erfragten bei 2 anderen Vereinen, die in der Staffel 3 beheimatet sind (eine D2, eine D1), ob man nicht mit unserer Mannschaft tauschen wollte. Dieses klappte nicht – also stand man vor einer Mammutaufgabe, die Mannschaft für diese Staffel einigermaßen wettbewerbsfähig zu machen.
Durch das Zusammenstellen der Truppe gab es im Vorfeld und auch während der Hinrunde viele Probleme, die durch zahlreiche Einzel- und Gruppengespräche und einer Teambuilding-Maßnahme in der Jugendherberge in Materborn angegangen wurden.
Das erste Spiel der Saison sollte uns eigentlich einen Gegner auf Augenhöhe bescheren. In der Siegfriedkampfbahn empfingen wir die D2 von Viktoria Goch. Leider stand unser Team alles andere als sattelfest und wir verloren 5-7 nach einem 1-3 zur Halbzeit. Im Spiel nach vorne konnte unser Team mithalten, in der Defensive war man zu naiv und schenkte dem Gegner nach 3 individuellen Fehlern die Tore.
Das zweite Spiel führte uns zur D1 nach Reichswalde, wo man das einzige Testspiel in der Vorbereitung 10-0 verloren hatte. In meinen Augen galt Reichswalde auch als Mitfavorit für die Plätze 1-2, was sich im weiteren Saisonverlauf nicht bestätigen sollte. Durch einen schulmäßigen Konter gingen wir dort 1-0 in Führung, worüber wir uns nicht lange freuen konnten, da Reichswalde kurz darauf den Ausgleich machte. Der gegnerische Druck erhöhte sich in der 2. Hälfte und so konnte der Gegner per Doppelschlag auf 3-1 davon ziehen. Unser Team zeigte aber eine gute Moral, steckte nie auf und kam in der Schlussminute durch einen Strafstoß zum Anschlusstreffer.
Spiel 3 zu Hause gegen die D1 Wissel. Auch dieser Gegner war hoch einzuschätzen. Die Mannschaft war uns körperlich und spielerisch überlegen, leider fielen beide Treffer für Wissel nach individuellen Fehlern. Unsere Konter wurden durch die gegnerische Viererkette (!) frühzeitig unterbrochen und wir hatten im weiteren Spielverlauf Glück, nicht höher als 0-2 zu verlieren.
Im darauf folgenden Spiel gingen wir auch in Bedburg Hau (D2) verdient in Führung. Danach kehrte der Schlendrian bei uns ein und kurz vor der Pause vertändelte man den Ball in der eigenen Hälfte und der Gegner konnte ausgleichen. Leider konnten wir nicht mehr so unser Spiel durch ziehen und Hau erzielte durch einen Fernschuss das 2-1. Unser Team versuchte nun wieder das Heft in die Hand zu nehmen, aber wurde durch einen Konter kalt erwischt – 3-1. 3 Minuten vor Schluss erzielten wir den Anschlusstreffer aus dem „Gewühl raus“. Dann gab es leider einen bitteren Moment, als der Schiedsrichter unseren Ausgleich in der Schlussminute wegen angeblichem Abseits nicht anerkannte. Die Mannschaft wollte, aber der Leistungsabfall nach unserer Führung war so gravierend, dass ein Punkt hier nicht verdient gewesen wäre.
Fazit: 0 Punkte aus 4 Spielen, aber die Ergebnisse waren knapp und wir konnten teilweise mithalten.
Was dann folgte, waren 4 Spiele in Folge, wo Trainer und Mannschaft sich fragten, ob wir in der Saison überhaupt noch einen Punkt erkämpfen können. Niederlagen gegen die D1- Topteams Rindern und Uedem wurden erwartet, fielen aber mit 1-7 und 0-8 hoch aus und hätten (gerade gegen Rindern) noch höher ausfallen können. Das 1-4 im Heimspiel gegen Keeken (D1) war aufgrund einiger verletzter Spieler auch noch erklärbar. Der negative Höhepunkt war die 2-8 Niederlage in Erfgen (D1), wo man den Gegner die ersten 20 Minuten im Griff hatte, 1-0 führte, um dann mit einem 1-3 in die Pause zu gehen. Nach der Pause zerfiel unser Team in alle Einzelteile und kassierte Gegentore ohne Ende.
Mit 0 Punkten und mit 42 Gegentoren aus 8 Spielen hatte man die „rote Laterne“ in der Kreisstaffel und das Team schien am Tiefpunkt angekommen.
Die Mannschaft und das Trainerteam steckten den Kopf nicht in den Sand, nach einer der vielen Aussprachen kam es dann unter der Woche zum Duell gegen DJK Kellen (D1), wo der Verfasser dieser Zeilen leider verhindert war. Anscheinend hatte uns der Gegner unterschätzt und wir gingen ziemlich schnell 2-0 in Führung. Wie das Schicksal es so wollte, schaffte Kellen in der 2. Halbzeit den Ausgleich. Was dann folgte, nennt man wohl absolute Willensstärke – unser Team spielte auf Sieg und wurde durch 2 weitere Treffer belohnt. Die ersten drei Punkte waren eingetütet.
Im darauf folgenden Heimspiel empfing man den damaligen Tabellenvierten DJK Ho/Ha (D1). Durch einen erneut individuellen Fehler kassierten wir vor der Pause unglücklich das 0-1. Insgesamt ließen wir nicht viele gegnerische Chancen zu, erhöhten Mitte der 2. Halbzeit den Druck und kamen nach einer abgewehrten Ecke zum 1-1 Ausgleichstreffer. Hätten wir diverse Konter besser ausgespielt, wäre hier ein glücklicher Sieg vielleicht möglich gewesen.
Danach folgten weitere 2 Auswärtsspiele in Nütterden (D2) und in Goch (D2), wo wir mit 1-1 und 2-2 die Punkte 5 und 6 holten. Leider hatten wir in Nütterden einen Strafstoß verschossen und in Goch trotz einer 2-0 Führung noch 2 blöde Tore kassiert – eines davon Kategorie „Tor des Monats“. Hier gilt der Dank noch mal an die E-Jugend, die uns kurzfristig 2 Spieler zur Verfügung stellten konnten.
Mit 6 Punkten und Platz 11 (von 12) ging man in die Winterpause.
Nach der Pause empfingen wir dann Nütterden zum Heimspiel. Unser erstes „zu Null“- Spiel wurde leider nicht mit 3 Punkten belohnt, da Pfosten und Latte uns im Weg standen. 0-0 nach 60 Minuten.
In Ho/Ha gingen wir (nicht unverdient) 1-0 in Führung, aber der Druck der Gastgeber wurde immer stärker. Leider „schenkten“ wir Ho/Ha den Ausgleichstreffer. Mit 1-1 ging es in die Pause. Der Gegner erspielte sich jetzt mehrere Chancen und nutzte einen Abpraller gegen unseren Pfosten zum 2-1. Beim 3-1 durch einen Fernschuss sprang der Ball vom Innenpfosten ins Netz. Der Gegner hätte durchaus noch mehr Tore erzielen können, wir allerdings haben in den letzten 10 Minuten ein paar Konter schlecht zu Ende gespielt.
Bisheriges Fazit: Die Skepsis der Trainer bezüglich der Staffeleinteilung waren gerechtfertigt. Aber mittlerweile scheint es so, als wären wir in der Liga angekommen. Eine Niederlage aus den letzten 6 Spielen zeigt, dass – wenn die Einstellung stimmt – das Team an guten Tagen durchaus mithalten kann. Vielleicht noch interessant zu erwähnen, dass unser Team aus 7 Spielern besteht, die 2005 geboren wurden und 5 „2004er“. Viele Gegner spielten komplett mit dem 2004er Jahrgang gegen uns. Leider haben wir während der Saison auch einige Kinder an andere Materborner Teams abgeben müssen, sodass wir hier auch geschwächt wurden. In den restlichen Spielen versuchen wir, noch alles zu geben und das ein oder andere Erfolgserlebnis zu erreichen.

Autor: Frank Peerenboom